Kunst Forum Weil der Stadt

 

Karen Bayer, Oliver Wetterauer

"Harmagedon et Exsolutio"

21.11.-12.12.2010

10-11-21-Einladung-Bayer_Wetterauer.jpgDie Künstler Oliver Wetterauer (geb. 1970) und Karen Bayer (geb. 1971) haben gemeinsam an der Kunstakademie Stuttgart studiert und bereits einige Ausstellungen als Tandem gestaltet. In ihrer neuen Ausstellung HARMAGEDON ET EXSOLUTIO in der Wendelinskapelle greifen sie die ehemals sakrale Funktion des Raumes auf.

So thematisieren die minuziös gemalten Arbeiten auf Holzgrund von Oliver Wetterauer die sakrale mittelalterliche Tafelmalerei ebenso wie die Ikonenmalerei der Ostkirche. Auch die Bildinhalte sind diesen Genres entlehnt, werden aber ins Jetzt transponiert und als intertextueller Verweis benutzt. Als Schlüsselbild und Bindeglied zu der plastischen Arbeit von Karen Bayer versteht sich Wetterauers Bild "Selbst als Verkünder der Apokalypse", auf dem er selbst in Begleitung kleiner Teufel zu sehen ist, die herumliegende nackte Leiber piesacken. Aus dem linken oberen Bildrand fliegt in der undefinierten Unendlichkeit des Bildraumes infektiöses Material in Form von diversen Bakterienstämmen, die dann als vollplastische Strickobjekte in Kuscheltiergröße von Karen Bayer aufgegriffen und als Rauminstallation weitergeführt werden. Die pathogene Substanz steht für das Übel und die Verderbtheit der Welt - Harmagedon.
  Karen Bayers Strickbakterien durchziehen den Sakralraum, um dann in einem kelchartigen Gefäß aus unzähligen Pappringen, das Assozia tionen an Hostienbecher, Weihwasserkessel und Büchse der Pandora zulässt, eingefangen werden. Die mühevolle und meditative Handarbeit, aus der diese Plastiken hervorgegangen sind, verweist auf die in Kirchenkreisen praktizierte Selbstkasteiung als möglicher Weg, der zur Erlösung führt - Exsolutio.
 
Um auch dem Ausstellungspublikum die Tür zur Erlösung zu öffnen, werden in einer Art Devotionalienladen Multiples in Form von "Do-it-yourself-Kits zur Selbstkasteiung" und kleine Heiligenbildchen bzw. Nachdrucke der ausgestellten Werke angeboten, die zur Kontemplation zu Hause einladen.

Eine Einführung zu den ausgestellten Arbeiten hielt Eric Henzler (Labor du Nord), Kamil Goerlich spielte eigene Kompositionen, Lieder von Verdammnis und Erlösung!

    

    

    

„Macht ja Sinn, dass man etwas Christliches zeigt hier in einer ehemaligen Kapelle..„ bemerkte Eric Henzler: „Sehen wir uns in dieser Ausstellung genauer um, so entdecken wir jedoch zunächst einmal keine apokalyptische Endzeitstimmung, geschweige denn Andeutungen des Gemetzels in der letzten Schlacht der Menschheit, vielmehr die lustig-bunten Strickobjekte von Karen Bayer. Das sind keine Geißeln der Menschheit, eher kuschelige Geißeltierchen, bonbonbunte Grotesken-Ornamentik im Rasterelektronen-Zeitalter. Ebenso die kleinformatigen Malereien von Oliver Wetterauer: auf altmeisterlich-illustrative Art gemalte Neobiedermeier - Ikonen, könnte man sagen."  Kamil Goerlichs musikalischer Vortrag, Lieder von Verdammnis und Erlösung, waren dann alles andere als gemütlich-bieder. Allerdings konnte man bei Luzifer (oben rechts) schon ein verstecktes Schmunzeln entdecken.
Schmunzeln und Heiterkeit waren beabsichtigt. „Harmagedon et exsolutio" thematisiert ja nicht nur den Weltuntergang, es geht schließlich auch um Erlösung! Und die produziert „ein parodierender Formalismus, der unzeitgemäße weil vergangene Darstellungsweisen und Weltsichten mit aktuellen Lebenswirklichkeiten kreuzt und gerade in diesem Spannungsfeld von historisch-abgehakt und akut unter den Nägeln brennend (siehe dazu Stuttgart 21 oder die nächste Influenza-Welle) das Lachen hervorruft, das Erleichterung und Erlösung erzeugt. Die Gelotologie, die Wissenschaft vom Lachen, schreibt neben schmerzlindernder Wirkung eben genau dies dem Lachen zu, dass es Stresspegel senken hilft,... den unter anderem auch apokalyptische Drohszenarien in die Höhe zu treiben im Stande sein dürften. Klar, dass Johannes und die anderen Propheten eines drohenden Weltunterganges genau dies nicht gebrauchen konnten, dass sich schon im Diesseits eine Erleichterung, wenn nicht gar eine Erlösung anbahnt!" (aus der Einführungsrede von Eric Henzler, Labor du Norde)

26. 9. - 17. 10. 2010  Markus Lörwald

Traum und Lüge - Druckgrafik, Malerei und Zeichnung

 

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Markus Lörwald

  • 1968              in Brilon, Deutschland geboren
  • 1991-1996    Grafik - Designstudium an der Fachhochschule Münster
  • Schwerpunkt Freie Druckgrafik, Examen bei Prof. Wolfgang Troschke
  • 1993 -1999   Studium an der Kunstakademie Münster bei Ingrid Roscheck, Prof. Jochen Zellmann und Prof. Udo Scheel, Akademiebrief
  • 1997               Meisterschüler
  • seit 2001       Lehrtätigkeit für Druckgrafik an der Kunstakademie Düsseldorf
  • seit 2006       Lehraufträge am Institut für Bildende Kunst der Philipps-Universität Marburg
  • seit 1996       Ausstellungen im In- und Ausland.
Teilnahme an der Kunstmessen Art Frankfurt, Arco Madrid, Artfair Köln, Art  Karlsruhe, Art Cologne und der E / AB Fair, New York.

  "Durchgehendes Thema von Markus Lörwald ist der weibliche Körper. Offensichtlich", so der Vernissageredner H.P.Schlotter, "entwickelt Lörwald  zahlreiche Varianten einer figürlichen Szene. Formal typisch für Lörwalds Bildregie sind ausschnitthafte Bildelemente, der Bildraum ist oft nicht eindeutig ausformuliert, sondern bleibt in einer Ambivalenz zwischen Räumlichkeit und Flächigkeit andeutungsweise und offen. Gehalten und im Format sehr schlüssig fixiert und balanciert sind die Raumandeutungen, Figuren und Körperfragmente allerdings durch den Einsatz von Farbflächen, die das Bild teilen, und Linien, die vielfältige Begrenzungen ergeben. In den neueren Werkreihen arbeitet Lörwald die Figuren und Gegenstände differenzierter und auch naturalistischer heraus als früher, wo oft der Zeichenstrich, die Malspur im Prozess nachvollziehbar war und Farbverläufe die Flächen offen und fast zufällig gliederten.Traum und Lüge ist eine Werkreihe, die zwischen 2005 und 2008 entstanden ist. Der Titel entstammt einem Gedicht des polnischen Lyrikers Adam Wazyk :

Sie lebten vom Morgenrot

Und säten Finsternis

Sie lebten von der Idee

Und trennten sich von den Menschen

Sie lebten vom Traum

Und die Lüge war ihr täglich Brot."

 


27.6.-18.7.2010 Immanuel Preuss

                      Rot und Schwarz - Tod und Mädchen

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Immanuel Preuss, „Tod und Mädchen, Bilder über Liebe, Leben und Tod", Installationen im Steinhaus in Merklingen. Der Künstler mit seinen diskreten Bildwerken, die selten dominant auftreten, spielt mit dem großartigsten Material, dem Licht. Er sieht seine Objekte stets in räumlichen Zusammenhängen und der Betrachter wird zum Schatzsucher. Der wird aufmerksam für die Schönheit des historischen Gemäuers und darüber hinaus bekannt gemacht mit einer Geschichte, die der Künstler erzählt. Es geht um Geschichten, die wir eigentlich kennen. Es geht um erotische Liebe - es ist Erdbeerzeit!

„Ich denke, es wird schon nötig sein, dass der Besucher  hier gründlich  Sinn und Sinnlichkeit der Formen  und Materialien in sich aufnimmt und wirken lässt, will er die Dinge  verstehen." Bei diesen einführenden Worten Michael Geisslers fanden sich die Vernissagegäste bestätigt, die noch nicht das 2. Obergeschoss des Steinhauses in Merklingen erklommen hatten. Die Sinnlichkeit der Installation  dieser 3. Etage ist so überwältigend, dass sich eine Sensibilität auch für zunächst verschlüsselt gebliebene Raumobjekte einstellt. Das Triptychon im dunklen Erdgeschoss wird nun zum mystischen Licht-Erlebnis, die Objektreihe darüber zur tragischen Liebesgeschichte.

„...was waer diu welt
en waeren wip so schoene?
durch sie wirt so viel suezekeit
ir wunne sanc uz herzen treit!"

Minnesang klingt durchs mittelalterliche Gemäuer - der Federchor der Manufaktur führte die Zuhörer am zweiten Sonntag in weite Vergangenheit und zugleich zur Kunst der Gegenwart, ins Thema der Ausstellung im Steinhaus. Das daran anschließende Künstlergespräch zwischen Helmut John und Immanuel Preuss spannte feine Verständnisbrücken zu den für manchen ungewohnten irritierend-faszinierenden Installationen. „Ich wollte mit den Räumen arbeiten, mit der Wand, den Fensterlaibungen und dem wenigen, kostbaren Licht" erläuterte der Künstler seine sparsame Vorgehensweise und dann die diskrete Ausstellungsintention: „Kunst enthält immer ein Geheimnis. Dinge, die geheimnisvoll sind, müssen auch geheimnisvoll dargestellt werden. Ein großer Christus und große Engel bei der Installation im Erdgeschoss wären unglaubwürdig. Der Besucher muss sie suchen!" Kunstkonsum ist für Preuss generell nicht zeitgemäß: „Der Besucher muss mitarbeiten, muss Positionen finden und einnehmen." Im Erdgeschoss gehe es um das Licht und die Frage, warum der Christus liegt. Im 1. Geschoss können Perspektiven erkannt, Bezüge hergestellt und das Thema durch die Auswahl der Materialien und das Geflecht der Beziehungen wahrgenommen werden. Auf der letzten Etage dann die sinnliche Erlösung! Die Erdbeeren haben im Lauf der Zeit ihre vitale Kraft natürlich eingebüßt, sie werden zur Finissage am 18.7. abgeerntet - und übrig bleibt ein süßes „Leichentuch".

Einladungskarte als pdf (zum Scrollen)

‚Kunst am Bau' an der Musikhochschule Stuttgart. Immanuel Preuss hatte  diesen illustren Künstlerwettbewerb 2002 gewonnen, seine vierteilige Arbeit im weltbekannten Stirling-Areal muss man aber erst finden. Die beiden antiken Springer waren von Preuss dort zunächst auch in Elfenbein gedacht (so wie wir einen im Steinhaus sahen) und reagieren zum Turm und zur Institution Hochschule auf vielfältige Weise.  


Martin Radt

'Nahtstellen'

25.4.-16.5. 2010

   

      

       Beifall auch von außerhalb - für Prof. Lehnert und Radt, Grußworte HP.Schlotter

Die Wendelinskapelle voller Figuren, Objekte, Bilder. Zur Ausstellungseröffnung war sie zusätzlich mehr als gefüllt mit festlichen Besuchern. Die staunten über eine Tanz- und Klang-Performance von Johanna Stubenbrock und Holger Daub aus Hamburg mit einer Figurine von Martin Radt. Und sie überdachten die einführenden Worte Professor Volker Lehnerts. Der zitierte „Über das Marionettentheater" des Heinrich von Kleist: „Diese Figuren und Gefährte verweisen womöglich auf ganz frühe Faszinationen beweglicher Spielzeuge, auf Hampelmänner, Marionetten, chinesische Nachtigallen und Stabpuppen, auf Aufziehbares, Rollendes und Kreisendes, all die wunderbaren Artefakte, die nicht zuletzt der technischen Phantasie Nahrung geben. Und sie verweisen auf das staunende, kindliche Glück. Man könnte sie begreifen als Teil eines Spiels. Sie präsentieren sich, geben gewissermaßen eine Vorstellung und führen dabei vor, was sie können. Solches Spielzeug kommt aus einem Paradies, das verschlossen hinter uns Erwachsenen liegt, und wir müssen den Weg durch die ganze Welt antreten, um von hinten vielleicht wieder hinein zu gelangen."

Die Ausstellung zeigt mehrere Werkgruppen des Künstlers. Eine „besteht aus Objekten, körperhaften Formen, die auf dem Boden liegend oder an der Wand hängend (bzw. im Raum schwebend) wie wertvolle Fundstücke uns gerade deshalb faszinieren und anrühren, weil sie ihr Geheimnis zu hüten wissen. Wir erinnern uns an Wunderkammern, diese einstmaligen Ansammlungen natürlicher sowie künstlicher Objekte, schön, weil kostbar oder banal fremdartig und unverstanden, die Phantasie anregend, weil Geschichten erzählend oder - funktionslos geworden - Träume und Ahnungen bindend." (Prof. Volker Lehnert)


 

28.2.-21.3.2010  MARTIN WOLF WAGNER

Fotografien aus den Serien

FOOTBALL NIGHTSCAPE LANDSCAPE LEISURE

EinladungWagner.pdf

    

Landschaften, Fußballplätze, nachts, menschenleer; oder Stadtflair und Szenen am Beach - das sind die Themen von Martin Wolf Wagner. Seine Werke werden in New York, Cannes, Madrid und Sydney gezeigt, die Motive aber findet er in Orten wie Sindelfingen, Schafhausen oder Grafenau-Dätzingen, wo er aufgewachsen ist (Abitur 1985 am Johannes-Kepler-Gymnasium in Weil der Stadt) und auch heute noch lebt. Mit teilweise mehrstündigen Belichtungszeiten, verschiedenen Kamera- und Filmtypen erreicht Wagner eine ganz neue Sicht auf gewöhnliche Orte. Durch ihre strenge Inszenierung und Leere erhalten seine Bilder einen meditativen Charakter (www.martinwolfwagner.com).

Die Ausstellung wurde in der Wendelinskapelle mit Saxophonklängen von „Sandi" Kuhn (www.alexanderkuhn.com) eröffnet, Helmut John (Mitte rechts - Wagners einstmaliger Kunstlehrer am JKG) begrüßte eine große Kunstgemeinde, die Einführung gab der Kulturjournalist und Vorsitzende des Böblinger Kunstvereins Ralf Recklies (Mitte links).

Zeitgleich zur Ausstellung in der Wendelinskapelle präsentierte Martin Wolf Wagner die Arbeit 'NIGHTSCAPE, GOLD II' in der Jakobskirche in Weil der Stadt-Münklingen. In dieser sakralen Umgebung verspürte man diese eigentümliche Spiritualität verstärkt, die eigentlich allen Arbeiten Wagners latent innewohnt.

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Ralf Recklies nannte in seiner Vernissagerede den Künstler, der von Getty Images im Showcase 2007 immerhin zu den 35 innovativsten und weltbesten Fotografen gekürt wurde, augenzwinkernd einen Heimatfotografen: "Wagner ist ... nicht in die Ferne gezogen um effekthascherisch das Exotische auf Film zu bannen, sondern er hat in seinem persönlichen Umfeld nach Motiven gesucht. Und er hat diese auch gefunden. Dorf-Fußballplätze, kleine, temporäre Lebensräume. Orte, die an vielen Tagen im Jahr nicht nur zur sportlichen Ertüchtigung dienen, sondern die auch Orte der Kommunikation sind. Aber, und dies ist nun das Besondere an den Fotografien, Wagner entreißt die Abbildungen als Lichtfänger genau diesem Kontext. Er macht aus den oft lauten und lebendigen Orten des Volkssportes „magisch anmutende" Plätze!"

Und Recklies sprach vom meisterlichen Handwerker und Künstler: „...woher nehmen sie (die nächtlichen Langzeitbelichtungen) ihre satten Farben, die uns nun betören, berauschen und bisweilen gefangen nehmen? Bei den Aufnahmen der Fußballplätze ist dies - wie man nicht selten auch an den mit abgebildeten Lichtmasten erkennen kann - leicht zu erklären. Des Rätsels Lösung: Flutlicht. Wagner hat die Fußballplätze zu nachtschlafender Zeit beleuchten lassen, um eine Bildidee zu realisieren, deren Hintergrund sich am einfachsten mit einem berühmten Zitat von Paul Klee beschreiben lässt: ‚Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, Kunst macht sichtbar.'
Hier sind wir nun beim Fotokünstler Martin Wolf Wagner angekommen, denn Wagner bildet nicht - wie die Mehrzahl der Lichtbildner - einfach ab. Er kreiert Neues, so noch nicht Gesehenes. Er macht sichtbar, was dem menschlichen Auge verborgen bleibt. Die Kraft des Lichtes - und dies in einem wunderbaren Zusammenspiel mit der Kraft der Formen, die der Fotograf mit dem vorhandenen Licht ‚einfängt'. Wagner wird zum Lichtbildner, zum Lichtmaler, der erkannt hat, dass Fotografie mehr ist, als nur das Festhalten von Augenblicken..."

    
 
        

Martin Wolf Wagner begrüßte am 16.3. in der Wendelinskapelle einen Grundkurs Kunst des Weil der Städter Gymnasiums. Die 13-Klässler erfuhren einiges über fotografische Technik, Bildgestaltung, aber auch Interessantes vom Kunstmarkt und vor allem über den künstlerischen Werdegang des ehemaligen Johannes-Kepler-Gymnasiasten. Nach dem Abitur 1985 begann für ihn eine harte Fotografenlehre. Den Zwängen des Handwerks konnte er sich teilweise entziehen, indem er sich selbständig machte und auch eigene Sachen versuchte. Eigene Ideen, eine besondere Bildsprache, auf die er durch viel Ausprobieren und Experimentieren gekommen war, gaben schließlich den Ausschlag für den beruflichen Erfolg. Gute Galerien sind auf der Suche nach einem „Alleinstellungsmerkmal" von Künstlern, von denen sie dann zwar viel fordern, die sie aber auch fördern können. Internationaler Erfolg ist schön, aber kurzlebig. Er darf  nicht verleiten, stehen zu bleiben. Und Krisen gehören zum Leben - Wagners Fazit an die Schüler gewandt: Nie aufgeben!