Kunst Forum Weil der Stadt

 

Christoff Schellenberger

"Wandlungen", Wendelinskapelle

18.11.- 9.12. 2007

 

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07-11-18-Schellenberger-Kapellenraum   07-11-18-Schellenberger-Atelier-Regal

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Prof. Radt überbrachte die Grußworte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: „In der Zeit seiner Hochschultätigkeit (1956 – 1988) hat Schellenberger mit entscheidenden Impulsen zur Gründung des Studiengangs Figurentheater in Stuttgart beigetragen und im Rahmen seiner Fachklasse Studenten zur bildnerischen Auseinandersetzung mit Figurenbau, Puppe, Spielzeug und anderen Bausteinen der Szenografie geführt.“

H.P.Schlotter sprach in seiner Einführungsrede den Titel der Ausstellung und des Katalogs an und zitierte den Künstler: „Mehrschichtigkeit – ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Bildende Kunst. Die Form ist im Fluss, muss ja im Fluss sein; end-gültig abgeschlossen ist keine Form. Es ist ein Merkmal für Kitsch, zu glauben, etwas fertig zu haben. Das Eindimensionale entsteht nur durch Enge.“

Und weiter: „Als wir diese Ausstellung vorbereitet haben, besuchten wir Christoff  Schellenbergers Atelier am Killesberg. Er selbst kann es nicht mehr nutzen. Was uns berührt und begeistert hat, war diese Mischung aus Relikten und Objekten, die teils Dekoration, teils Studienobjekt oder Fundstück zu sein scheinen, ein Anregungshintergrund, der fantastische Überraschungen bereithält, ja auf den zweiten Blick Schätze verbirgt, die entdeckt werden sollten...“

Dieser Ateliersituation nachempfunden wurde ein Regal auch in der Wendelinskapelle aufgebaut. Adelheid Kreisz’ Schattenspiel mit Figuren von Christoff Schellenberger berührte die Vernissagebesucher, unter ihnen viele ‚Ehemalige’. Die Figurenbühne war ein wesentlicher Themenkreis des Künstlers. Auch in seiner Malerei tauchen immer wieder Menschen- und Tierfiguren marionettenhaft, geometrisch abstrahiert auf. Sogar die Rahmung der Gemälde, die eine Raumtiefe wie bei einem Guckkasten suggeriert, betont den Bühnencharakter.

Schalenköpfe sind ein weiteres Formmotiv. Dabei fallen Analogien zu Henry Moore, dem großen englischen Bildhauer des 20. Jhts., auf. Manche sind sogar sehr nah am Mooreschen Formvokabular, andere verkörpern eine typisch  Schellenbergersche  Stilisierung, die prägend für den `Werkklassenstil´ an der Kunstakademie angesehen werden konnte. 

Das reiche Werk Schellenbergers in seiner ganzen Vielschichtigkeit, der wiederholten Auseinandersetzung mit bestimmten Motiven und Themen, ist auf den ersten Blick kaum zu erfassen: So wurde der Begriff "Wandlungen" gefunden - ...es ist im Grunde eine Vielfalt, die aus erkennbaren Wurzeln und Bezügen innerhalb des Lebenswerks als Künstler und Hochschullehrer entsteht und innerhalb dessen sich Wandlungen in der Form und Themenfindung ergeben, also letztlich eine Mehrschichtigkeit - Zitat Schellenberger: "Verschiedene Ausprägungen werden in eine Sicht genommen: Mehrschichtigkeit - ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Bildende Kunst. Die Form ist im Fluss, muss ja im Fluss sein; endgültig abgeschlossen ist keine Form. Es ist ein Merkmal für Kitsch, zu glauben, etwas fertig zu haben. Das Eindimensionale entsteht nur durch Enge".

Christoff Schellenberger gehört zu jener Künstlergeneration, welche nach der für die Kunst so verheerenden Zäsur durch die Hitlerdiktatur und den zweiten Weltkrieg zu neuen Ufern aufbrechen konnte. Ein legitimes Interesse und ein verständliches wie verbreitetes Vorgehen der Nachkriegskünstler bestand darin, jene Kunst und Kunstentwicklung, die durch die Nazis nicht nur unterbrochen, sondern als `entartete Kunst´ verfemt wurde, zur geschichtlichen Aufarbeitung ebenso wie als Ausgangspunkt für ihre neue Kunst wieder aufzugreifen. Verständlich wird in diesem Zusammenhang auch die erneute Beschäftigung mit früher und so genannter primitiver Kunst, jenen bedeutsamen Quellen für den Aufbruch in die Moderne zu Beginn des 20.Jahrhunderts.

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Wolfgang Thiel

16.09. - 07.10.2007

Wendelinskapelle
Weil der Stadt


Hölzerne Madonnen heißt die neue Ausstellung des Kunstforums in der Wendelinskapelle in Weil der Stadt. Der Bildhauer Wolfgang Thiel lässt seine Madonnen allerdings auf theatralische Weise agieren und flanieren - als Amazonen, Engel, Mädchen, Weibsbilder, Mannequins modisch bewusst, offenherzig, bühnentauglich. In der Sonderform des weiblichen Flaneurs hat Wolfgang Thiel sogar einen Typus geschaffen, der so einmalig ist, dass es im Deutschen keinen Begriff dazu gibt, nur die Hilfskonstruktion der Flaneuse , die dem Schlendergang des männlichen Pendants selbstbewusst-erhaben den schreitenden Gang der Schau-Spielerin voraus hat. Thiels Frauengestalten bekennen sich zur Theatralik ohne pathetische Überheblichkeit, beherrschen die grellen Töne genauso wie die leisen, agieren souverän auf dem doppelten Boden ausgeglichener Heiterkeit und tiefer Melancholie ein augenzwinkender Existenzialismus!


Die rege Ausstellungstätigkeit von Wolfgang Thiel, Jahrgang 1951, begann vor 30 Jahren. Seit 1984 ist er mit einer Vielzahl von Arbeiten im öffentlichen Raum präsent (unter anderem: Stahl-Freiplastik Uni Stgt-Vaihingen, Großkeramiken Albplatz Stgt-Degerloch, Bronze-Stahl-Keramiken Fußgängerzone Pforzheim, Holzarbeit am Donauufer Ulm, Steinguß-Wegzeichen und 3 Boote zur Landesgartenschau Plochingen, Stahlfiguration und Neonzeichen in Heilbronn). In Südfrankreich vollendete er 2004 auf 3 ha Terrassengelände eine Gartenanlage mit Plätzen und Seenlandschaft; die figurative Raumzeichnung aus gebogenen Stahlrohren dort in Vence hat die Ausmaße von 8 x 9 x 17 Metern!
    

    

    

Wendelinskapelle in Weil der Stadt - vielleicht ironisch hintergründig im ehemals sakralen Gemäuer - Hölzerne Madonnen . Ausstellungseröffnung Samstag, 26.11.2005 um 11 Uhr mit Thiel contra Thiel - das Gespräch mit dem Künstler führt Helmut John - und Jazzigen Madrigalen. Öffnungszeiten bis 14. 10. Sa und So 11 - 17 Uhr und Mi und Fr 16 - 19 Uhr in der Herrenberger Straße 17. Samstag, 29. 9., zur Langen Nacht der Museen bis 24 Uhr!

    

   

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DOPPELKUNST zeigt

17. Juni - 8. Juli 2007.

Am Anfang ist der ORT, das vorgefundene INNEN & AUSSEN ist der Auslöser für alles Weitere. Aus der Situation und intuitivem Vorgehen ergeben sich die Figuren/Handlungen und Installationen, im Wechselspiel von Raum und Farbe/Materialien. Lust zu erfinden und zu spielen. Verfremdet, theatralisch, surreal. Im Zwiegespräch zwischen diesem speziellen Spielplatz und Phantasie entwickeln sich poetische-abstrakte offene Geschichten.


   

   

    

    

    

 


 

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Ingrid Hartlieb

Die Vorgeschichte der Form, Zeichnung und Skulptur

29.04. - 20.05.2007
 

Typisch für Ingrid Hartlieb (*1944) sind Holzarbeiten aus verleimten Hölzern. Die Oberfläche wird geschliffen und mit Wachs und Beize behandelt . Großformatige Zeichnungen dienen nicht nur als Bildhauerzeichnungen zum Vorbereiten der Skulpturen, sondern sind eigenständige graphische Werke.

www.ingrid-hartlieb.de

 


   

       

   

   

    

 

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Review Mail Art Johannes Kepler

im Klösterle  -  21. 4. 2007

     

     

     

 

 


Uwe Ernst

Zur Liebe nach oben

4.3. - 25.3. 2007

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Uwe Ernst, Zeichner und Maler, wurde 1947 in Göppingen/Fils geboren und studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart unter Prof. Apellhans und Prof. Hägele.Ernst ist freischaffend, lebt und arbeitet in Böbingen/Rems.

-> Mehr Bilder.                          

www.ernst-kunst.de

Uwe Ernsts fantastische Zeichnungen aus menschlichen Lebenssituationen bestechen mit Szenen voller Witz und Ironie, sowie Kritik am gesellschaftlichen Leben.

Die Einführungsrede zur Vernissage sprach Günter Guben,

Dorothea Ernst überraschte mit ihrer Gesangsperformance.

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